CBRN-Erkundungswagen
CBRN ist ein Sammelbegriff und bezeichnet chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren.
Der Bund stellt jedem Landkreis oder jeder kreisfreien Stadt einen CBRN-Erkundungswagen (kurz: CBRN-ErkW) zur Verfügung, auch bekannt als ABC-Erkundungswagen (für atomare, biologische und chemische Gefahren). Das Fahrzeug ist zum Spüren, Messen und Melden radioaktiver Quellen und chemischer Gefahren sowie dem Kennzeichnen und Überwachen kontaminierter Bereiche geeignet. Eines dieser Fahrzeuge wird von der Berufsfeuerwehr Flensburg besetzt.
Speziell hierfür werden Kolleg*innen der Sondereinsatzgruppe CBRN-Erkundungswagen ausgebildet.
Die ausgebildete Besatzung besteht aus zwei Teams von jeweils vier Personen, welche wechselseitig eingesetzt werden können. Für den persönlichen Schutz der Besatzung werden Schutzmasken, Filter, Pressluftatmer und Chemikalienschutzanzüge mitgeführt.
Die Ausbildung erfolgt an der Landesfeuerwehrschule Schleswig-Holstein in Harrislee. Zusätzlich wird der Lehrgang „CBRN Probenahmen“ an der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und zivile Verteidigung in Ahrweiler absolviert.
Im Rahmen der Fortbildung werden regelmäßig Messfahrten durchgeführt.
Kommt es zu einer großflächigen Ausbreitung von CBRN-Stoffen, ist eine schnelle und effektive Lageerkundung notwendig. Hierauf aufbauend können die notwendigen Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung eingeleitet werden.
Mit Hilfe der Ausstattung zur CBRN-Probenahme kann die Besatzung des CBRN-Erkundungswagens sofort Proben von verdächtigen Materialien und in kontaminierten Gebieten entnehmen. Dabei können Proben von festen und flüssigen chemischen, biologischen und radiologischen Stoffen, sowie chemischen luftgetragenen Stoffen entnommen werden.
Die Auswertung erfolgt in externen Laboren oder am Standort der analytischen Task Force in Hamburg.
Das Fahrzeug wird für Gefahrstoffeinsätze im Stadtgebiet Flensburg alarmiert, kann allerdings auch für bestimmte Einsatzstichworte außerhalb des Stadtgebiets eingesetzt werden. Die Kolleg*innen der Sondereinsatzgruppe werden über digitale Meldeempfänger aus der Freischicht alarmiert und besetzen im Anschluss das Fahrzeug.